Was machen sie denn anders als Rassisten? - Sie drehen den ganzen doofen Quark nur um und glauben allen Ernstes, das sei dann anständig. Hat sich was! Günstigsten Falls ist es nur strohdumm. Da nützt auch alles intellektuelle Geschwafel nichts, großartig hergeblasen.
Ungute Zeitgenossen aus fernen Gefilden kriegten es längst spitz und benutzen es als Waffe gegen unsereins, bemosern einen als Rassisten oder gar schlimmeres, eingedenk scheußlicher Vorkommnisse vor nunmehr über einem halben Jahrhundert, stellt man nüchtern fest, sie seien schlicht widerwärtig, mit Verhaltensweisen und Angewohnheiten, bei Deutschen oder anderen europäischen Nachbarn nicht entfernt hingenommen.
Nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht an. Hab' ich gar nicht nötig. Anständige Menschen sind auch dann anständig, wenn äußerlich unterschiedlich in Farbe und Gehabe. Genauso wie Miststücke eben Miststücke sind und bleiben, trotz gelbem oder schwarzem Überzug. Dann eben gelber oder schwarzer Schundnickel.
Was mache ich nun? Sollte ich mich täuschen und gegen diesen schwarzen Riesen zur Wehr setzen müssen... Kaum machbar! Der ließe mich an einem Arm verhungern, leicht und ohne sonderliche Anstrengung. Immerhin reichliche zwei Meter groß und von passender Körperbreite. Fett schien es nicht, was dessen Masse ausmachte. Zweifellos alles Muskeln. Der sah eher aus wie ein mittlerer Schwerathlet, wirkte auch dementsprechend geschmeidig, stark und reichlich wendig.
Was soll's? Das Wagnis werde ich eingehen müssen. Schließlich scheint, heute könnte etwas Aufschluss über Unerklärlichkeiten vergangener Tage anstehen. Und meine Menschenkenntnis reicht eigentlich völlig aus, um festzustellen, wer mir ans Leder will oder nicht. Zudem habe ich auch noch ererbtes Gespür für Feinheiten und Zusammenhänge, was meine Tätigkeit als Weissager begründete.
Allerdings, dass meine Träume so wichtig werden könnten, 'träumte' mir all die Jahre vorher nicht. Wusste stets nur aus unerfindlichen Gründen über Dinge Bescheid, von denen ich gar nichts wissen konnte. Desgleichen passierte bei fast allen Menschen. Plötzlich wusste ich. Keine Ahnung, woher. Anfänglich meist als Vorurteil abgetan, bis deutlich, dass keineswegs Vorurteile wälzten.
Wie diese Einsichten und Erkenntnisse entstanden, fand ich nie heraus. Einfach da. Unerklärlich, jedoch sicher und unumstößlich. Hellsichtigkeit oder Hellfühligkeit wies ich stets weit weg. Daran glaubten doch nur Hinterwäldler. So dachte ich in früheren Jahren jedenfalls, schob alles beiseite, beließ es bei unabweisbarer Tatsache, Dinge und Umstände zu kennen, die nach nüchterner Folgerichtigkeit einfach nicht in meinen Kopf gehörten. Auch klare Erkenntnis, dies könne nicht nach Wunsch und Lust und Laune an- oder abgestellt werden. Es überkam ganz von selbst; fragte nicht, ob's denn genehm sei, kam nicht, wenn für mich gut oder wünschenswert.
Jahre später wurde mählich klar, dies sind eindeutige Zeichen 'Zweiten Gesichts' und 'Dritten Auges'. Ersten Anlass gab eine unerwartete kurze Bekanntschaft... damals... während längerer Bahnreise... erst stundenlang allein im Abteil, bis in Frankfurt am Main ein älterer Herr zustieg. Deutlich besondere Ausstrahlung. Rein äußerlich eher geschmackvoll und gediegen gekleideter besserer Angestellter, der irgendwohin zu Besuch fahren wollte.
Selbst auch schon im kaufmännischen Bereich gearbeitet, kannte ich längst Benimm und Verhaltensweisen anspruchsvollerer Kreise. Keineswegs sogenannte 'gehobene Kreise', wo man über Geld angeblich nicht spricht, sondern einfach verfügt und keiner fragt, woher und aus welcher Quelle gespeist. Genauer hingeschaut, wäre man das eine oder andere Mal reichlich von den Socken, wie dunkel und düster oder gar schwarz monetäre Brunnen, woraus sie schöpfen und sich dabei kein bisschen schlecht vorkommen.
Nichts gegen ausgeprägten Erwerbssinn. Den rechne ich mir durchaus selbst zu. Nein, an solchen Leuten stört unverfrorene Schuftigkeit. Im Kleinen fängt es damit an, dass sie über angeblich unwillige Arbeitslose Beschwerde führen, welche keine Möge zeigen, ihnen dienstbar sein. Forscht man dann genauer, steht kurz aber treffend gesagt offen, sie wollen für Drecksarbeit lediglich miesen Lohn zahlen. Obendrein Arbeiten, die sie selber niemals machten, geschweige denn für so wenig Geld. Lauthals quaken sie, Arbeit schände nicht. Dabei empfänden sie genau diese Tätigkeiten als tiefste Schande für sich, behaupten geschert, sie täten das sofort selbst, in entsprechender Lage befindlich.
Sind sie aber nicht! - Da haben sie stets leicht reden, jene sauberen Herrschaften, und würden so was auch ganz sicher nie tun. In Wirklichkeit verachten sie nämlich solche Arbeiten und Menschen, welche ihnen genötigt nachgehen. Erst recht, wenn jemand tatsächlich so dumm und für geringsten Lohn derartige Mistarbeit macht. Oft genug auch noch gesundheits- und umweltschädlich, wonach der Allgemeinheit unverfroren immense Folgekosten aufgeladen, diese 'Ehrenwerten' aber fetten Vorteil einstreichen.
"Wir leben in einer Leistungsgesellschaft", kriegt man dann zu hören. Wunderbar. Nichts dagegen. Gilt aber für alle und jeden und nicht nur für eine Seite. Sie wollen Leistung von anderen und selber nichts oder nur sehr, sehr wenig leisten. - Auch Plündern genannt, wenn nicht Betrug!
Hinzu kommt zu allem Überfluss auch noch, hierzulande kann von diesem allerkärglichsten Verdienst niemand leben. In Großstädten darf man froh sein, wenn's für Miete und Heizung reicht. Meist nicht einmal dafür, weil Unterkunftskosten leichterhand tausend Mark weit übersteigen. Außer in Rattenlöchern! Wovon sollen derart mies entlohnte Leute essen und leben? - Klauen gehen, was?