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Abermal, Kapitel 20, Seite 07

flackert


"Na, Erfried, gut geschlafen?" wollte die Alpschwester leutselig erfahren, lächelte weiterhin gruselig, selbst eine Alpe.

Als ob du nicht wüsstest, wie ich geschlafen habe, scheinheiliges Luder! Erfried brachte keinen Ton heraus, starrte auf freizügig dargebotene Brüste und lockendes wolliges Dreieck zwischen hinreißenden Schenkeln ausgereiften Frauenleibs.

"Hoffentlich bist du nicht über Gebühr gestört worden. Gundram hat manchmal einen sehr unruhigen Schlaf", ergänzte Swantraut, nachdem sie ausrollenden Donner abwartete.

Über Gebühr gestört? Unruhiger Schlaf? - Na, so kann man das auch nennen und schamlos untertreiben, wütete Erfried innerlich. Will die mich verarschen, widerlich verhöhnen? Hat die wirklich keine Ahnung, was abgelaufen ist? Oder tut die nur so? Wirklich würdige Schwester dieses Mistkerls. Liederliches Rabenaas! Nein, die weiß das ganz genau und bestimmt in allen Einzelheiten. Wenn die vor einem nicht ganz dreizehn Jahre alten Jungen dermaßen freiliegend herumläuft, dann ist das hier im Hause mindestens alltägliche Übung. Selbstverständlichste Gepflogenheit von Dunkelalben. So selbstverständlich, wie in der Kirche 'Amen'. Als Gundram im Badezimmer mir frech die Hosen einfach runterzog, sagte er doch, sähe das wer anderes, rege es keinen im Hause auf.

"Dich hat wohl das Gewitter aus dem Schlummer gerissen, wie? Gundram ist schon vor etwa einer Stunde aufgestanden, hat gesagt, man sollte oben leise sein, weil du noch schläfst", lächelte sie, verschleierte damit notdürftig teuflische Hohnfratze.

Na so was! Wie rücksichtsvoll von ihm! Nachdem der mich fast die ganze Nacht und dann auch noch im Morgengrauen in die Mangel nahm! Erfried wurde immer wütender. - Die ist offenbar nicht nur nicht besser, sondern wahrscheinlich noch übler als ihr Bruder. Immerhin älter und erfahrender. Diesem weiblichen Alp bin ich hoffnungslos unterlegen.

"Geh mal ruhig runter in die Küche. Du weißt ja, wo sie ist. Dort bekommst du ganz sicher ein tolles Frühstück. Es sind auch noch andere Besucher keine Morgenfreunde. Da bist du in bester Gesellschaft." Jetzt lachte sie sogar, unanständig nackte Ausgeburt der Finsternis.

Den Teufel werd' ich tun! widersprach Erfried hasserfüllt aber stumm. Ich werde schleunigst das Weite suchen, falls es jetzt noch geht. - Er zweifelte daran, nachdem sicherlich viele Ohren dies einseitige Gespräch hörten. Unten klappte irgendwo eine Tür.

"Oder willst du gleich hier schon mal eine Tasse Kaffee haben? Ich habe in meinem Zimmer welchen stehen. Da kannst du dich gern bedienen, junger Mann. Ich muss mich nur noch richtig abtrocknen, nach dem Duschen eben, und ein bisschen zurechtmachen. Dann können wir auch zusammen erst eine Tasse schlürfen und nachher gemeinsam runtergehen."

Wahnsinnig verlockend! Was hätte ich noch vor Stunden für ein solches Angebot von einer aufreizenden und reifen Frau von wenig über zwanzig gegeben? Weshalb hat die mich nicht letzte Nacht in ihr Bett gezerrt und durchgenommen?

Abermals zwängte Spannung zwischen Schenkel. Und er fand es sogar überaus erbaulich. Also doch nicht vollständig dem Alp ausgeliefert! - Soll ich? pulste es lockend und drückend eng in seiner Hose. Versteifung geriet ins Schmerzhafte.

Das könnte dir so passen, was? Mich gleich wieder irgendwie anketten. Auf keinen Fall! Als ob das alles viel besser gewesen wäre. Sie wüsste wahrscheinlich andere Bosheiten, womit sie erniedrigen konnte. Und sicherlich ungemein schmerzvolle. Dunkelalben finden immer etwas, qualvoll genug für Menschen. Und genau das täte sie jetzt auch.

Langsam schwand pochende Enge aus Hose und Schritt. Blitze zuckten und Donner rollte, füllten Haus und Luft. Wirklich, welches Glück in seinem jungen Leben, wollte ihn eine äußerlich so betörende Frau verführen, zeigte ihm alles offen? Höchstes Ding und tollste Sache! Aber jetzt? - Nichts mehr vorhanden, schal geworden nach letzter Nacht und allen Erlebnissen davor und danach. Lediglich fades Gefühl erzeugte die nackte Alpe noch. Verführerisches Lächeln nur lügende Larve. Er fürchtete sie, fühlte kalte Angst vor weiblich daherkommender Ausgeburt dunkler Herkunft, sonst nichts.

"Gundram ist aber gerade nicht da, kommt erst ungefähr in einer knappen oder sogar erst in zwei Stunden wieder. Er ist mit einem der anderen Gäste in die Stadt runter, freut sich aber bestimmt, dich nachher noch zu sehen." Wieder zeigte sie greuliches Lächeln, verriet untrüglich, sie wisse genau Bescheid.

Dass der sich freut, mich in seine Fänge zu kriegen, kann ich mir lebhaft vorstellen! - Erfried wollte nach Möglichkeit schnellstens raus, schüttelte nur den Kopf, deutete unsicher nach unten. Erneutes Gewittergrollen enthob gesprochener Ausrede.

"Ist gut, Erfried. Dann sehen wir uns gleich in der Küche!" Sie lachte, winkte verführerisch und tauchte in seitlichen Türrahmen ab. Offenbar ein Badezimmer in diesem Stockwerk.



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Mannie Manie © 1999
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